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Die Rheinpfalz - Nr.77 Marktplatz Regional Mittwoch, 1.04.2015:

SEHENSWERTE VIELFALT IM KLEINFORMAT

Mutterstadt: Künstlerinnengruppe stellt bis 12. April im Historischen Rathaus aus - Werke sind alle 20 x 20 Zentimeter groß

Der Besucherandrang im Saal des Obergeschosses war groß, die Ausstellung stieß auf reges Interesse, was den Hausherren, Lutz Bauer als Vorsitzenden des Historischen Vereins, freute. Mit der Ausstellung schließt gleichzeitig die Veranstaltungsreihe des Rhein-Pfalz-Kreises zum Internationalen Frauentag und dem "Equal Pay Day" - mit beiden Gedenktagen soll daran erinnert werden, dass Gleichstellung und soziale Gerechtigkeit für Frauen noch nicht erreicht ist, sagte Kornelia Barnewald. Die Gleichstellungsbeauftragte des Rhein-Pfalz-Kreises hatte im August des vergangenen Jahres ihr Amt angetreten und nutzte die Veranstaltungen, um sich in den Gemeinden vorzustellen.
Über Künstlerinnen sei im Allgemeinen eher wenig zu lesen, was wohl daran liege, dass das männliche Geschlecht im Kunstbereich das Sagen habe, sagte Kornelia Barnewald, "Aber das kann sich ja noch ändern" betonte sie, mit Verweis auf die Ausstellung von Kunstfaser.
An Veränderungen habe es seit dem ersten Frauentag 1911 einige gegeben, wie Arbeitsschutz, Mutterschutz und beim Wahlrecht."Die Gleichstellung ist jedoch noch nicht erreicht, daher werden wir Gleichstellungsbeauftragte auch weiterhin für Rechte der Frauen eintreten", sagte Kornelia Barnewald.
Die Gruppe Kunstfaser ist in Mutterstadt bereits bekannt, hatte sie doch schon einige Ausstellungen im Laufe ihres 15-jährigen Bestehens, an das auch Paul Platz, zuständig für Kultur-und Kunstpflege bei der Kreisverwaltung, anknüpfte. Statt einer Laudatio interviewte Platz die Künstlerin Christine Hohmann, langjähriges Mitglied bei Kunstfaser, die ihre Mitstreiterinnen und die Gruppe sehr anschaulich vorstellte. Der Zusammenhalt der Gruppe über 15 Jahre hindurch begründe sich auf regelmäßige Treffen und Projekte, bei denen sich die Mitglieder austauschen: "Es wird viel diskutiert und wir haben immer ein positives Endergebnis", sagte Christine Hohmann.
Auch für die aktuelle Ausstellung mit der Idee, 20 Kunstwerke im Format 20 mal 20 Zentimeter zugestalten, gab es vorab Gespräche: "Die eigene künstlerische Arbeit macht jede zu Hause in ihrem Atelier", sagte Christine Hohmann. Der wechelseitige Austausch und die künsterlische Befruchtung sei sehr wichtig. Die Grenzen zwischen den künstlerischen Richtungen seien bei Kunstfaser fließend, ob Literatur, Malerei oder Keramik: "Das ist nicht streng getrennt."
So würden beispielsweise auch die Texte der Literatinnen in künstlerischer Form präsentiert: "Wir sind alle Künstlerinnen", betonte Christine Hohmann. In diesem Sinne entwickle sich die Gruppe auch weiter und sei in fünf Jahren "mindestens noch genauso gut, wenn nicht besser", antwortete Christine Hohmann auf die Frage von Paul Platz nach ihrer Weiterentwicklung. Die Gruppe sei prinzipiell offen für Gäste, die sich an Ausstellungen wie im Historischen Rathaus beteiligen könnten, betonte die Ludwigshafenerin. Bei der Zahl von zehn Mitgliedern sollte es jedoch bleiben, damit sich die Gruppe nicht "zerfasert", sagte Christine Hohmann mit Blick auf den Namen Kunstfaser.
Ausgestellt werden die Werke der Mitglieder Sigrid Harmgart, Christine Hohmann, Katrin Kirchner, Ingrid Kussmaul, Anita Meckel, Sieglinde Pfeifer, Margot Hella Scherr,Marija Schmidt, Regina von Bodisco und Angelika Wahl-Roblot, sowie der Gäste Veronique Mallevaes, Cathérine Borja, Renate Valotta und Karin Bury. Die Künstlerinnen nutzten die formale Vorgabe auf unterschiedliche Weise. Während einzelne einige Werke in dem kleinen Werk bewusst in den Mittelpunkt rückten,gestalteten andere aus den 20 quadratischen Bildern ein Gesamtkunstwerk. Die jeweils ganz unterschiedliche künstlerische Handschrift verleiht der Ausstellung eine sehenswerte Vielfalt.