Pressestimmen
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Die Rheinpfalz, 1.09.2010:

EIN KÜNSTLERISCH GESPANNTES NETZ

Verein(T) in der Region :

"Wir arbeiten mit Lust und Freude", erzählt die Malerin Ingrid Kussmaul. "Und das seit zehn Jahren!" Sie ist stellvertretend mit drei weiteren Künstlerinnen nach Muttertsadt gekommen, wo die Gruppe ihre Jubiläumsausstellung zeigen wird. "Damit schließt sich der Kreis", fügt die Buchautorin Katrin Kirchner lachend hinzu und berichtet von den Muttertsadter Frauenkulturtagen, bei denen alles begann.
Aus den damals 20 Teilnehmerinnen, die in einem Ausschreibungsverfahren für das Event ausgelobt wurden, haben sich zehn Frauen in einer stabilen Gruppe etabliert und Freundschaft geschlossen. Eine Leiterin gäbe es nicht, sagen sie unisono, und an eine Vereinsgründung habe man auch nie gedacht. "Wir verstehen uns als Teil eines Ganzen, wie die Faser, die wesentlicher Teil eines Kunstwerkes ist, die die Kunst schafft", erläutert Christine Hohmann. Ein subtiler Hinweis auf die Namensgebung der Gruppe. Denn "Kunstfaser" hat in den Jahren viele Netze im In- und Ausland geküpft.
Alle erinnern sich freudig an ihren Aufenthalt in der bretonischen Hauptstadt Rennes, wo sie mitten im Winter in einem kühlen Sommerhaus übernachtet hätten. Und natürlich auch an die Ausstellung mit den französischen Künstlerinnen, die sie nun nach Mutterstadt eingeladen haben. Mit Künstlerinnengruppen im nahen Altrip, der Bergstraße, bis ins Berliner Umland habe man Kontakte knüpfen können und so käme es, mal hier, mal dort, zu gemeinsamen Veranstaltungen. Verbindungen werden per E-Mail "im Netz" gehalten und so liegt das Motto "Netzwerke" fast auf der Hand.
Wenigstens ein Mal im Jahr präsentiert sich die Gruppe "Kunstfaser" mit Lesungen, Ausstellungen, mit und ohne Gäste, der Öffentlichkeit. Das sei viel Arbeit, betont Katrin Kirchner und immer eine neue Herausforderung. Jeden Monat ist daher ein Treffen der Gruppe angesagt. Gerade wird ein attraktiv gestalteter Katalog erstellt. Auch über Veranstaltungsorte, Flyer, Sponsorensuche oder Gasteinladungen wird gesprochen und immer wieder werden Ideen für Neues gesammelt. Als Pfiff zur Jubiläumsausstellung haben sich die Akteurinnen etwas Besonderes ausgedacht : An alle Mitwirkenden, die aus unterschiedlichen Orten kommen, wurde ein Kartoffel- oder Zwiebelnetz geschickt, das sie in ihre Arbeiten einfügen müssen.
19 Künstlerinnen haben ihre Teilnahme zugesagt. "Wir wollen mit Freunden feiern", wirft Christine Hohmann heiter ein. Die Ausstellung im Mutterstadter Rathaus ist auf 280 Zentimeter pro Person reglementiert, große und kleine Arbeiten werden über zwei Etagen verteilt. Regina von Bodisco, die Kalligrafin, die einst das Logo für die Gruppe gestaltete, hat bereits ihren Platz gefunden, der wegen der Parität stets ausgelost wird. Wie oder wo ihr Netz verarbeitet ist, verrät sie nicht. Auch Katrin Kirchenr, die mit zwei weiteren Literatinnen die Vernissage gestalten wird, macht es spannend. "Uns ist was Tolles eingefallen", freut sie sich, "das muss man einfach hören und sehen." (stae)