Pressestimmen
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GAG aktuell, 1.09.2009:

RAUMGESTALTUNG

Ein Alltagsgrenzen überschreitendes Kunstprojekt

"So mancher fragte : "Warum macht ihr das, wenn es eh abgerissen wird? Meine Antwort : Warum lebt ein Lebewesen, wenn es eh stribt?" Christine Hohmann, Malerin und Mitinitiatorin.
Von Mai bis Juni gestalten 26 Künstlerinnen und Künstler aus der Europoäischen Metropolregion Rhein-Neckar Wohnräume, Keller, Treppenhäuser und Fassaden einer für den Rückbau freigegebenen Häuserzeile in der Ostpreußenstraße 24-28.

ES WAR EINMAL

Die ehemaligen Wohnräume wurden zu Kunsträumen, Aktionsräumen und zu einem Experimentierfeld auf Zeit. Alte Zwecke und Funktionen wurden in neue überführt. Sichtbare und unsichtbare Spuren der Vergangenheit, Lebensgeschichten, Fremdes und Eigenes wurden sichtbar.
An zwei Wochenenden : Samstags 20.06. und 27.06. und sonntags 21.06. und 28.ß06., ab 14:00 Uhr, und während der Woche, Montag 22.06. bis Freitag 26.06., waren die Ateliers zur Besichtigung geöffnet.

KUNST GLEICH NEBENAN

"Von Städten wie Berlin oder Hamburg hat man vielleicht schon ähnliches gehört, aber in unserer Region was das Projekt einmalig", so die beiden Ideegeberinnen Christine Hohmann, Ludwigshafener Malerin, und Margot Hella Scherr, Literatin aus Dannstadt-Schauernheim. "Wir waren deshalb sehr froh, dass die GAG sich darauf eingelassen hat, hier einen Freiraum zu schaffen, der es ermöglichte, ungehindert zu experimentieren. So entstand ganz bewusst ein Gegenpol zu traditionellen Kunsträumen."
Ihr künstlerisches Versuchslabor teilten die Aktiven auch mit Kindern und Jugendlichen der nahegelegenen Grund-, Haupt- und Ganztagsschule Ernst-Reuter. Schülerinnen und Schüler der Klassen 1c und d gestalteten eine ganze Wohnung um.

GRENZENLOSE NEUGIER

Aber nicht nur für die Kunstschaffenden war die Aktion ein Gewinn. Mieterinnen und Mieter aus den umliegenden Häusern und ehemalige Bewohner schauten einfach vorbei. Dadurch, dass die Aktion in eine funktionierende Wohnumgebung integriert war, bot sich für die Menschen aus dem Quartier die Möglichkeit, sich in ihrem Alltag mit Kunst auseinanderzusetzen. Zu beobachten, wie das Haus, in den man gelebt hat, das man vielleicht schon seit Jahren kennt, sein Gesicht verändert, war für viele aus der Gegend eine ganz neue, zum Teil sogar die allererste Begegnung mit Kunst. Am Ende verloren nicht nur die Nachbarn die Scheu und wurden neugierig, das Projekt erregte auch überregional Aufmerksamkeit.