Ausstellungen

Karl-Otto-Braun-Museum, Ludwigshafen, 2.03.2001 bis 1.04.2001:

Zellengespräche von Mi-Fr: urbane Ein/Ansichten

"Drei Tage zellenverhaftet"

...ist das Ergebnis von drei Tagen „in und an und um“ (m)einer Telefonzelle.

Ich habe die Gespräche aufgeschrieben, die Gesprächssituationen fotografiert und alles letztlich in einer Dokumentation zusammengefasst.

Idee:
Zahlreiche Erfahrungen mit den Kommunikationsbedürfnissen, aber eben leider auch oft fehlenden Kommunikationsmöglichkeiten der Menschen untereinander brachten mich auf die Idee, einen Ort zu suchen, der einen unverfänglichen Platz zum Miteinander Reden bietet.

Ich dachte an einen Ort mit ohnehin schon kommunikativem Charakter. Einen, der die Menschen von sich aus bereits zum allgemeinen Austausch anregt. Sein Standort sollte ohne Schwierigkeiten erreichbar sein und er sollte für jeden gut sichtbar sein. Der Ort sollte sowohl zum Verweilen ermuntern, als auch die Möglichkeit, miteinander in Kontakt treten zu wollen, erleichtern.
Alle diese Voraussetzungen erfüllte meines Erachtens am besten das „Kommunikations-Zentrum“ an sich, die Telefonzelle.
Telefonzellen sind Anlaufpunkte kommunikativer Aktivitäten, aber ob sie zum längeren Verweilen, auch ohne Telefongespräche zu führen, anregen, ist fraglich, eher sogar unwahrscheinlich.
Deshalb sollte es dort etwas geben, das die Leute zum Verweilen, zur Meinungsäußerung, zum Diskutieren ermuntert. Die Telefonzelle musste einige Außergewöhnlichkeiten bieten. Etwas „Telefonhäuschen-Untypisches“. Irgendetwas, was den Menschen ins Auge sticht - eine optischen Veränderung, die auffällt. Ich entschied mich für eine „telefonzellen-ungewöhnliche“ Dekoration: ausgefallene Bilder, Blumen, Gardinen, (reversibles) Grafitti, einen Stuhl, Schreibstifte und Gummibärchen (nicht nur für Kinder.....) Alles optische Signale, die normalerweise in Telefonhäuschen nicht anzutreffen sind.

Ich machte mich nun auf den Weg, eine Telefonzelle, die diese Voraussetzungen erfüllt, zu finden. Nach vier Tagen fand ich die gesuchte Zelle. Sie hatte sogar daneben noch eine zweite, eine „Konkurrenz-Zelle“. Ich wollte diese zweite so lassen, wie ich sie vorfand und nur „meine“ Zelle dekorieren, nach dem Motto „Konkurrenz belebt das Geschäft“. Welche der beiden Zellen würde in den kommenden drei Tagen von den Menschen mehr angenommen werden?

Die Gesamtdokumentation (ohne Fotos) ist nachzulesen als Buch: „Zellengespräche von Mi - Fr“, zu beziehen für 10,- EUR über das Kontaktformular auf dieser Homepage.